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Historische Hand- und Hausarbeitstechnik Arne Paysen
 

 

Historische Handwerks- und Hausarbeiten - was ist das?

Wer kennt ihn nicht, den Ausspruch "früher war alles besser"? In keinem anderen geflügeltem Wort zeigt sich deutlicher, wie wir die Ablösung, den Verlust von Althergebrachtem bisweilen bedauern und Vergangenes zurücksehnen. Dabei ist der technische, medizinische und wissenschaftliche Fortschritt sicherlich nicht zu verteufeln, vielmehr leiden wir unter einem Platzproblem: nicht alles kann bewahrt werden und all zu oft mistet unsere Gesellschaft etwas zu gründlich aus, stellt sich auf zu schnelle Neuerungen ein, ohne zu wissen, was eventuell noch gebraucht wird. Nach und nach gehen uns die Grundlagen verloren, dafür verzweigt sich unser Wissen in immer feinere Spezialgebiete. Dabei werden wir nicht intelligenter, wir kennen uns nur in anderen Bereichen aus. Früher wusste man vieles über wenige Dinge, heute wissen wir wenig über viele Dinge... und drohen uns zu verzetteln.

In einer Welt, in der Einwegprodukte, weltweiter Absatz, Wartungsverträge und Werbeslogans wie "Geiz ist Geil" die Produktion- und Handelswelt regieren, ist für althergebrachte Handwerker und ihre Produkte nur noch wenig Platz geblieben. Ähnlich geht es alten Haustierrassen, alten Ackerfrüchten und alten, bisweilen erstaunlich nachhaltigen Wirtschaftsmaßstäben. Alle haben eines gemeinsam: sie bringen weniger Profit, dafür aber über einen längeren Zeitraum und mit größerer Sicherheit. Wer dem schnellen Geld nachjagt wird weder auf traditionelles Handwerk, noch auf Wollschweine oder Buchweizenanbau setzen, wer allerdings die meist in der Dauerhaftigkeit und Beständigkeit bestehenden Qualitäten althergebrachter Verfahren erkannt hat, wird diese zu schätzen wissen und vorm Aussterben bewahren.

Die Erhaltung von aussterbenden Handwerken kann jedoch nur funktionieren, wenn für die hergestellten Produkte ein Markt besteht. Doch genau darin besteht das Problem, die Bedürfnisse der Gesellschaft haben sich verändert, die ehemals vorhandene Kundschaft ist weg. Es besteht zu wenig Bedarf an handgearbeiteten Produkten, als dass ein Betrieb im herkömmlichen Sinne bestehen könnte. Dazu sind die Herstellungsverfahren meist langwieriger und damit teurer als in der Industrie. Die üblichen Grundsätze "just in time" und "billiger als die Konkurrenz" funktionieren im historischen Handwerk nicht. Es müssen neben der Herstellung und dem Vertrieb von Wahren zusätzliche Wege gefunden werden, alte Handwerkstechniken wieder zur neuer Geltung kommen zu lassen.

Ein wichtiger Schritt ist die Vorführung und Wiedervermittlung vergessener Techniken und Wirtschaftsweisen um ein neues Bewusstsein, eine neue Faszination für das alte Handwerk zu schaffen. Dieses kann nicht nur abgesondert in einem einzelnen Handwerk geschehen, sondern kann auch in einem komplexeren Zusammenhang erlebbar sein. Das Handwerk wird zum kulturellen Erlebnis, Produktionsprozesse werden für jeden erfahrbar, besser noch, im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar. Es wird offenbar, wie sich verschiedene Handwerke gegenseitig bedingen und aufeinander angewiesen sind. Aus diesem Grunde ist ein Museum der ideale Ort, um eine Mischung aus Handwerk, Geschichtsunterricht, Ressourcen-management und qualitätvoller Unterhaltung anzubieten. Das Handwerk selbst, materiell in Gestalt seiner Produkte, immateriell in Form von Wissen, Bewegungsabläufen und Traditionen, gliedert sich damit in den eigentliche Museumsauftrag ein: zu sammeln, zu bewahren, auszustellen und zu vermitteln. Nicht nur materiell sondern auch immateriell.

"Doch was nützt uns das?" Wird der kritische Leser fragen. Die Antwort ist verblüffend einfach: nur was man weiß, kann man auch anwenden. Es ist erstaunlich, wie einfach und Qualitativ hochwertig manche Dinge mit althergebrachten Techniken herzustellen sind, wie simpel eine wirklich gute Idee sein kann. Und gute Ideen sollte man nicht vergessen, sie sind zeitlos und werden nicht schlechter.

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